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01.10.2016

Komplexität: Verstehen und erfolgreich managen

Spezialseminar 2016 der Mediationsakademie

Die Welt ist voller Überraschungen und nicht nur andere Menschen agieren für uns überraschend, oft genug sind wir selbst uns auch ein Rätsel. Offensichtlich ist die Welt nicht berechenbar, auch wenn wir immer wieder große Anstrengungen unternehmen, um diese Sicherheit zu erlangen.

Seitdem wir Menschen existieren, versuchen wir uns einen Reim auf diese Welt und uns zu machen. Wir haben unzählige Strategien entwickelt, um Muster und Gesetzmäßigkeiten zu entdecken und zu bestimmen. Wir haben Rituale entwickelt für Verhaltensweisen, die zu den gewünschten Ergebnissen geführt haben. Wir haben sie tradiert und - um ganz sicher zu sein, haben wir einige davon ritualisiert.

Der eigentliche Durchbruch bei unseren Bemühungen um Sicherheit kam jedoch erst mit Galileo, Kepler und vor allem mit Isaac Newton. Auf einmal schien es, als ob wir die Formel für die Welt gefunden haben. Newton erklärte uns, dass die Welt im Grunde genommen nur eine komplizierte, mechanische Uhr ist, die Gott geschaffen hat und die gut funktioniert.  Auf einmal schien die Welt berechenbar und sicher zu sein. Wenn wir irgendetwas nicht verstehen, so liegt das nur daran, dass wir die dahinter liegenden Gesetzmäßigkeiten noch nicht verstanden haben. Aber es kann keinen Zweifel daran geben, dass wir diese Formel finden werden. Fast 400 Jahre haben wir uns dieser Sicherheit hingegeben.

Doch dann zeigten sich Risse im Haus der Sicherheit, das wir uns gebaut hatten. Erst hieb Heisenberg mit seiner Unschärfenentdeckung ein Loch in die scheinbar feste Wand. Doch wir beruhigten uns schnell wieder: das galt irgendwie nur für den subatomaren Raum. Dann kam der Meteorologe Lorenz und zeigte, dass wir auch in unserer Welt nicht vor Überraschungen sicher sind. Der berühmte Schmetterlingseffekt war in der Welt und sollte sie bis heute nicht mehr verlassen. Die Chaosforschung machte der Sicherheit dann gänzlich den Gar aus und brachte das Haus der Sicherheit zum Einsturz.

Heute wissen wir dank der Komplexitätsforschung, der Spieltheorie, der Systemtheorie und der Chaosforschung sehr viel besser, was Komplexität ausmacht und wie wir ihr erfolgreich begegnen können. Allmählich beginnen wir so unterschiedliche Phänomen wie das erstaunliche Miteinander von Ameisenvölkern, die Arbeit unseres Immunsystems, das Zusammenspiel der Neuronen in unserem Gehirn oder das Interagieren im Bereich der globalen Wirtschaft besser zu verstehen. 

Sich mit Komplexität zu beschäftigen ist damit eines der spannendsten Themen, denen man sich zur Zeit widmen kann. Die Mediationsakademie hat sich diesem Thema in diesem Jahr in ihrem "Spezialseminar" angenommen. In drei intensiven Tagen haben wir die Grundlagen der Komplexität und seine Abgrenzung von einfachen und komplizierten Beziehungen erarbeitet. Besonders interessant war es, sich selbst dabei zu beobachten, wie wir mit Komplexität umgehen. Als komplexe Wesen haben wir eine Vielzahl von Mustern zur Verfügung, die wir nutzen, um in komplexen Umgebungen zu agieren.

Welche Methoden gibt es aber, um darüber hinaus bewußt Einfluss zu nehmen? Wie kann ich beispielsweise als Führungskraft gute Entscheidungen treffen, wenn sich komplexe Systeme nicht steuern lassen und ich immer auf Überraschungen gefasst sein muss? Wie kann ich meine eigenen Muster zur Ausblendung der Komplexität widerstehen und dennoch handlungsfähig bleiben? Wir haben dafür ein eigenes Denkwerkzeug entwickelt, das im Rahmen des Seminars vorgestellt und eingesetzt wurde. Komplexität mit einer einzelnen Methode begegnen zu wollen, stellt bereits eine Trivialisierung des Themas dar. Daher bedarf es neuer Ansätze und einer Vielzahl von Einwirkungsoptionen, um der Komplexität gerecht zu werden. 

Wer mit Komplexität angemessen umgehen will, kann auf eine Vielzahl von Methoden und Denkhilfen zurück greifen. Unser gewohntes Denken ist extrem schnell darin, Komplexität auszublenden. Manche sprechen sogar von der Notwendigkeit "Komplexität zu reduzieren". Doch Komplexität ist eine Naturkonstante, sie läßt sich genauso wenig "reduzieren" wie zum Beispiel Lichtgeschwindigkeit. Wer mit Komplexität bewußt umgehen will, darf zum einem nicht trivialisieren und zum anderen darf er aber aber auch nicht in der Komplexität versinken. Mit den Denkmodellen, die wir in unserem Spezialseminar Komplexität vorgestellt und erarbeitet haben, steigert man seine eigene Kompetenzen, um die Wahrscheinlichkeiten einer guten Zukunft zu fördern. Mit Komplexität umzugehen muss nicht schwierig sein, oft stehen am Ende einfache Lösungen. Oder wie Einstein es ausdrückte: "Mach es so einfach wie möglich, aber nicht einfacher!"

Das Seminar zeigt den Teilnehmern damit innovative Möglichkeiten auf, in komplexen Umgebungen angemessen agieren und handeln zu können. Das "Spezialseminar Komplexität" ist so nachgefragt, dass wir es in diesem Jahr sogar zweimal anbieten. Der nächste Durchlauf startet in 4 Wochen.

Wer dabei sein will: hier gehts zur Anmeldung. Wir freuen uns auf Sie! Spezialseminar Komplexität 2016

Tags: News  

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