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02.03.2018

Neue Ansätze für Konfliktmanagement - Inspirationen aus Neuseeland

Für jeden Konflikt den angemessenen Ansatz

In Europa müssen Menschen, die einen Konflikt miteinander haben, sich in der Regel vorab entscheiden, welchen Weg sie einschlagen wollen, um eine Regelung zu finden. Entweder man geht zum Anwalt und schlägt damit den Weg über eine juristische Klärung ein, oder man geht zu einem Coach oder auch zu einem Psychologen, um den Problemen auf den Grund zu gehen, oder man geht in die Mediation, um neue Ansätze und Wege zu schaffen. Wie auch immer: Die Entscheidung für den Weg, den man einschlägt, entscheidet bereits auch welche Art von Lösung man bekommen kann und welche man nicht bekommen wird.

In Neuseeland fanden wir ein ganz anderes Modell vor, dass uns sehr fasziniert hat. Hier finden sich die verschiedenen Experten für den Umgang mit Konflikten in der Regel gemeinsam in einer Kanzlei zusammen. Die nach Unterstützung suchenden finden unter einem Dach sowohl Psychologen, Therapeuten, Coache, Mediatoren, Steuerberater und Rechtsanwälte. Am Beginn der Konfliktbearbeitung steht zunächst ein Screening. Gemeinsam mit einem Experten für Conflictscreening wird nach dem am besten geeigneten Weg zur Klärung des Konfliktes gesucht. Dabei können auch verschiedene Expertisen und Kombinationen von Verfahren gewählt werden. Dadurch können Konflikte aus so unterschiedlichen Bereichen wie Gesundheit, Familie, Unternehmen, Schule, Arbeit, Politik und Ehe bearbeitet werden. Schon die gemeinsame Suche und Einigung auf die Frage, WIE mit dem Konflikt umgegangen werden soll, stellt einen wesentlichen Schritt auf der Suche nach einer Lösung dar.

Wir haben uns verschiedene Büros und Ansätze während unseres Aufenthaltes in Neuseeland angeschaut und uns davon inspirieren lassen.

Daraus hervorgegangen sind einige Projekte für 2018, über die wir hier demnächst berichten werden.

Ein zweiter Aspekt, der uns während unserer Reise durch Neuseeland fasziniert hat, finde sich in der Art und Weise, wie die Menschen dort mit ihrer Kolonialgeschichte umgehen. Neuseeland ist das einzige Land der Welt, in dem die Britten einen Vertrag mit den Einheimischen Maori, die 800 Jahre vor ihnen aus Polynesien eingewandert waren, geschlossen haben. Der Versuch auf Augenhöhe eine Verständigung herbeizuführen, scheiterte - und hat dennoch die unterschiedlichen Perspektiven der Geschichtsschreibung enorm beeinflusst.

Wir haben uns in Nelson, einer sympathischen Kleinstadt im Norden der Südinsel, intensiv mit dieser Geschichte beschäftigt und uns mit Projekten vertraut gemacht, die einen sehr meditativen Standpunkt bei der Bewältigung der Geschichte versuchen. In zahlreichen Projekten arbeiten Maori und "Weiße" gemeinsam daran, eine bessere Zukunft für alle zu schaffen.

So wurden gemeinsame Kombinate und Unternehmen gegründet, durch die Land für die landwirtschaftliche Nutzung an Maoris gegeben werden konnte und durch die eigenes Einkommen und Wohlstand gesichert werden und gleichzeitig das gesamte Land profitiert.

Tags: News  

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