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18.03.2011

Tierseuchenbekämpfung

Interessengruppen einigen sich auf runden Tisch

Tierseuchen sind eine ernste Bedrohung. Millionen Tiere mussten bei den letzten Ausbrüchen in Europa und in aller Welt getötet und ihr Fleisch als Sondermüll vernichtet werden. Stand still und Tötung waren die einzigen Alternativen. Doch die Veteränerforschung hat erhebliche Erfolge und Fortschritte zu verzeichnen. Heute existieren exakte Diagnoseverfahren, sichere Impfstoffe und vor allem Markerstoffe, so dass eine lückenlose Produktverfolgung und die Unterscheidung von geimpften und nicht-geimpften Tieren möglich ist. Auch der Gesetzgeber hat dieser neuen Situation entsprochen und die EU läßt nunmehr die Vermarktung von Fleisch von geimpften Tieren zu. Impfungen, so die Experten auf der Jahrestagung der Akademie für Tiergesundheit, sollen nur im Ausbruchsfall eingesetzt werden. Da die Tiere jetzt geimpft werden können, ist es ethisch und medizinisch nicht mehr vertretbar, kranke Tiere zu töten. Nur im innersten Stand Still Bereich, im Ausbruchskern, soll zukünftig noch die Keulung stattfinden. Ansonsten werden die Tiere geimpft. Mit dieser Strategie, so Szenarioberechnungen der Wissenschaftler, wird das Risiko, dass befallene Tiere in den Handel kommen, nicht größer als mit der bisherigen Tötungsstrategie - tatsächlich wird das Risiko noch weiter minimiert. Doch all der Fortschritt wäre unnütz, wenn es nicht gelingt, dass das Fleisch von geimpften Tieren auch in den Handel kommt. Das der Gesetzgeber dies zuläßt ist nur die eine Seite. Die Interessenverbände, Bauernverband, Verband der Fleischindustrie, Tierschutzvereine, Verbraucherschützer, Verband der Tierärzte und der verbeamteten Tierärzte sowie der Handel müssen diese neue Strategie alle mittragen, damit sie erfolgreich sein kann.

Dr. Thomas R. Henschel moderierte eine Podiumsdiskussion mit Vertretern all dieser Verbände und den Spitzenvertretern der deutschen Veterenärforschung. Ziel war es, eine Einigung über die weitere Strategie herzustellen, bevor der nächste Ausbruch kommt. Am Ende der Tagung konnte Dr. Karin Schwabenbauer, vom BMELV feststellen, dass diese Einigung möglich war. Die weiteren Verhandlungen werden jetzt auf Einladung des BMELV mit allen Interessenvertretern geführt werden. Damit ist man dem Ziel zum Wohle der Tiergesundheit und dem Schutz der Menschen bei gleichzeitiger Förderung der genetischen Vielfalt einen wesentlichen Schritt näher gekommen. Nicht aus dem Auge verlieren dürfen die Beteiligten dabei die internationale Dimension des Themas. Insofern, da waren sich alle Experten einig, muss die deutsche Initiative in enger Kooperation mit Brüssel aber auch den zuständigen internationalen Organisationen abgestimmt werden.

Tags: News  

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