FU-Summer-School: International Peace Mediation gestartet
Am Dienstag begann der Summer-School Kurs von Thomas an der FU-Berlin im Rahmen des FUIS Programms der FU. Über 130 Studierenden aus über 30 Ländern sind nach Berlin gekommen, um dieses Jahr an der6 wöchigen Summer-School auf dem Campus der FU-Berlin teilzunehmen. Thomas leitet dort den Kurs “International Peace Mediation”.
In diesem Seminar werden thematisch zwei Hauptstränge verfolgt. In dem einen Strang geht es darum, die wissenschaftlichen Grundlagen und das Konzept der Mediation zu verstehen und in interaktiven Übungen selbst Erfahrungen mit Mediation zu machen. Die wissenschaftlichen Theorien, die für die Mediation wichtig sind, sind vielfältig. Wir beschäftigen uns mit den Philosophischen Grundlagen der Epistemologie ebenso wie mit der Phänomenologie. Die europäische Aufklärung und ihre Post-Koloniale Kritik sind dabei ebenso Gegenstand wie die Anti-Imperalistische Kritik der Aufklärung selbst.
Aufbauend auf einer kritischen Reflexion euro-zentrisch universalistischer Menschenbilder und der sich daraus. ableitenden Menschenrechte, beschäftigen wir uns mit den psychologischen und auch neurologischen Grundlagen der Wahrnehmung. Damit schaffen wir ein besseres Verständnis dafür, wie Menschen Konflikte erleben. Die System- und Spieltheorie verschafft uns ein Verständnis für das soziale Miteinander von Menschen, die Bedeutung von Feedback-Schleifen und Mustern in der Interaktion und dem Ganzen, das sich aus dem Miteinander ergibt und das wiederum eine Wirkung auf die Einzelnen und die relevanten Umwelten hat. Die Kommunikationswissenschaften wiederum können uns dabei helfen besser zu verstehen, welche Kommunikationsformen für welche Kontexte hilfreich oder auch weniger hilfreich sind. Die wissenschaftliche Erforschung von den Bedingungen, die Kooperation benötigt, wiederum führt zu Modellen und Tools mit denen Dritte Menschen dabei unterstützen können, mit Differenzen und Konflikten konstruktiv umzugehen.
Dies ist der eine inhaltliche Strang des Seminars. Auf dem anderen Strang geht es darum, sich mit realen Fällen von internationalen Konflikten und den Versuchen, diese meditativ zu klären, zu beschäftigen. Diese Case-Studies werden uns helfen besser zu verstehen, welche Interventionen erfolgreich waren, und welche auch gescheitert sind. Damit können wir aus den Fällen wichtige Rückschlüsse schließen, um für die Zukunft zu lernen.
Ergänzt wird die Praxisrelevanz des Seminars durch die Möglichkeit, sich mit Politikern, professionellen internationalen Beratern und Aktivisten zu treffen und zu diskutieren.